Job wechsel dich! Heidi Steinberger ist Expertin für Karriere und Profilanalyse in München. Sie begleitet Menschen, die in einer Phase der beruflichen Veränderung sind. Im Interview mit Karriere München erläutert sie, welche Faustregeln es ihrer Meinung nach dabei zu beachten gibt.
Heutzutage sind viele in ihrem Job nicht zufrieden und wollen deshalb wechseln. Gibt es dafür einen richtigen Zeitpunkt?
Der erste Schritt ist, sich zu fragen: Was ist der Grund zu wechseln? Was macht mich unzufrieden? Sind es eher die Rahmenbedingungen – also der Arbeitsweg, Kollegen oder Vorgesetzte – oder liegt es inhaltlich an der Tätigkeit? Falls es an den Rahmenbedingungen krankt, sollte man prüfen, ob man selbst etwas verändern könnte. Gleichzeitig könnte man sich intern im Unternehmen über weitere Möglichkeiten informieren – denn ein Jobwechsel bedeutet nicht zwangsläufig, den Arbeitgeber ganz zu verlassen. Falls es wegen gesundheitlichen Themen zu der Überlegung gekommen ist, wie zum Beispiel Mobbing am Arbeitsplatz oder zu großer Druck, dann ist vielleicht tatsächlich die Zeit gekommen, um zu gehen.
Wirkt sich ein zu häufiger Jobwechsel negativ auf den Lebenslauf aus?
Definitiv. Es gibt zwar Branchen, wo ein Jobwechsel nicht unüblich ist – aber er sollte immer nachvollziehbar im Lebenslauf oder im Vorstellungsgespräch begründet sein. Ansonsten ruft es unweigerlich Fragen bei einem neuen Arbeitgeber hervor.
Wie ist es bei Berufseinsteigern?
Diese müssen erst einmal loslegen. Wenn sie nach drei Jahren im ersten Job das Gefühl bekommen, dass sie schon vieles gelernt haben und sich weiterentwickeln wollen, sollten sie erstmal intern im Unternehmen das Gespräch suchen und ihr Interesse an einer Veränderung bekunden. Möglicherweise können andere Bereiche eine größere Herausforderung anbieten. Wenn aber intern nichts geboten wird, dann bleibt nichts anderes übrig, als den Blick nach außen zu richten. Gerade in jungen Jahren muss man ausloten in welche Richtung die Karriere gehen soll, aber auch da rate ich nicht zu vorschnellen Entscheidungen. Zwei bis drei Jobwechsel hintereinander in einem Zeitraum von eineinhalb bis zwei Jahren können ein K.O.-Kriterium für eine ganze Karriere sein.
Wie lange sollte man in einem Job sein, bevor man wechselt?
Alles was unter zwei Jahren liegt, erachte ich als kritisch. Grundsätzlich gilt die Faustregel, dass man eine Tätigkeit mindestens drei Jahre ausüben sollte. Bei kürzeren Zeiträumen ist es schwierig, Erfolge zu verzeichnen. Man braucht diese Erfolge als Nachweis für seine Qualifikation und um als interessanter, qualifizierter Bewerber wahrgenommen zu werden.
Ein Jobwechsel bringt Risiken mit sich. Sollte man den Job erst verlassen, wenn man schon eine neue Stelle gefunden hat?
Unbedingt. Wenn man kündigt und nicht gleich eine neue Stelle findet, muss man dieses potenzielle ,Loch’ im Lebenslauf den neuen Arbeitgebern gut erklären können. Außerdem kann auch der finanzielle Druck einen Erwerbstätigen dazu bringen, einen Job anzunehmen, der nicht genau dem entspricht, was er oder sie sich eigentlich erhofft hat.
Nehmen wir an, genau das ist passiert.
Es ist wichtig darüber zu reflektieren, was man an der derzeitigen Tätigkeit gut und nicht so prima findet. So wird klar, was man im nächsten Job auf keinen Fall vorfinden will. Außerdem ist es immer hilfreich sich seiner Stärken und Kompetenzen bewusst zu werden. Habe ich bisher alles ausschöpfen können? Worauf möchte ich mich zukünftig noch weiter fokussieren? Auf diesem Wege kann man ganz gezielt nach einem neuen Umfeld suchen, das diesen Erwartungen auch gerecht wird.
Wenn man nicht nur den Job, sondern auch den Fachbereich wechseln möchte: Wie argumentiert man klug dafür?
Es hängt davon ab, in welcher Funktion man tätig ist. Als Leiter der Finanzbuchhaltung kann man genauso gut in einem Maschinenbau- wie auch in einem Dienstleistungsunternehmen tätig sein. Wenn ich aber Ingenieur in einem sehr spezifischen Bereich bin, macht es Sinn, dort zu bleiben. Wichtig ist bei allen Jobwechseln, den “roten Faden” seiner beruflichen Entwicklung im Auge zu behalten. Der Werdegang sollte schlüssig sein.
Was ist der größte Fehler, den man beim Jobwechsel begehen könnte?
Der größte Fehler wäre, sich nicht ausreichend mit sich selber auseinanderzusetzen. Man sollte kritisch hinterfragen, was man kann, was man will und was ein atttraktives Ziel sein kann. Ein weiterer Fehler wäre, uninformiert in Themen hineinzuschlittern. Man kann sich heutzutage gut über verschiedene Tätigkeiten, Branchen, Unternehmen und Entwicklungen informieren und außerdem können Gespräche mit Kollegen wie auch mit der Familie oder Karriereberatern dabei helfen, sich mehr Klarheit in solchen Situationen zu schaffen.
Deshalb ist mir als Expertin für Karriere und Profilanalyse insbesondere ich Arbeit an der eigenen Persönlichkeit so wichtig. In meinen Premium-Online-Programmen biete ich eine grossartige Plattform, die genau diesen Blick ermöglicht. Mit der Gewissheit, was mich persönlich auszeichnet, werde ich in der Lage sein, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Meine Methoden unterstützen dabei und verhelfen so zum individuellen Ziel.
Die Bedürfnisse meiner Klienten stehen im Vordergrund. Als Karrierecoach habe ich die Aufgabe, als Sparrings-Partner zu fungieren und durch den Prozess zu leiten.
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